Gemischte (blended) Lehrformate
Blended Learning bedeutet eine Mischung aus physischer Präsenz vor Ort und Online-Lehre. Die Präsenztermine wechseln sich mit Online-Lehrphasen ab. Letztere können synchron oder asynchron stattfinden. Im Blended-Learning sollen die Vorteile der jeweiligen Lernform optimal genutzt werden.
Die Anteile von synchronen und asynchronen Formaten sowie von Online-Formaten und physischer Präsenz können je nach Zielstellung und Rahmenbedingungen variieren, von Präsenzlehrveranstaltungen, die durch eine asynchrone Onlinephase ergänzt werden (z.B. Phasen in denen Studierendengruppen gemeinsam Inhalte in einem digitalen Tool erarbeiten) bis hin zu Lehrveranstaltungen, die überwiegend asynchron online stattfinden, jedoch von Präsenztreffen (z.B. als Auftakt- und als Abschlussveranstaltung) gerahmt werden.
Das bekannteste Umsetzungskonzept ist das Inverted- bzw. Flipped Classroom-Modell. Hier wird die Erarbeitung von theoretischen Grundlagen aus die Präsenz- in die Onlinephase verlagert, um die Präsenzzeit zur tiefgehenden Verarbeitung der Inhalte durch Diskussionen, vom Lehrenden angeleitete Gruppenarbeiten, Reflexionen oder praktische Übungen nutzen zu können.
In diesem Video von Prof. Christian Spannagel erklärt er das Konzept seinen Studierenden in einer Mathematik-Vorlesung. Zwar ist der Ton nicht perfekt aber das Video eignet sich dennoch wunderbar als Einstieg in die Umsetzung solcher Szenarien, da es verdeutlicht, welche Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Umsetzung notwendig sind, z.B. die transparente Kommunikation der Ziele und Vorgehensweisen an die Studierenden, der Hinweis darauf, dass in der Präsenzveranstaltung keine Wiederholung der erarbeiteten Inhalte erfolgt, sondern die Studierenden WIRKLICH selbst tätig werden müssen etc.